Das Kartell der Kassierer

Um rund 50 Milliarden Mark werden die Kunden von Banken, Versicherungen, Immobilienfirmen, Vermögensberatern pro Jahr betrogen. Schätzt das Bundeskriminalamt. Die Methoden, mit der die Finanzbranche Jagd auf unser Geld macht, sind so raffiniert, daß die Täter fast immer ungestraft davonkommen. Der ganz legale Bankraub findet täglich statt: bei Gebühren, Zinsen, Geldanlagen, Kreditkosten, Versicherungspämien, Ratenzahlungen. Höchste Zeit, die Machenschaften der »Räuber in Nadelstreifen« bloßzustellen, meint der Wirtschaftspublizist Günter Ogger, der mit seiner Kritik an den »Nieten in Nadelstreifen« für helle Aufregung in den Chefetagen sorgte. Das »Kartell der Kassierer« ist noch brisanter. Denn dieses Thema geht uns alle an: Wer ein Bankkonto, eine Lebensversicherung, einen Sparvertrag hat, ist ebenso davon betroffen wie Bausparer, Kreditnehmer und Wohnungskäufer.

Das Kartell der Kassierer umfaßt Banken, Sparkassen, Versicherungskonzerne, Investmentfonds, Finanzdienstleister, Strukturvertriebe, Bausparkassen, Immobiliengesellschaften, Steuerberater, Rechtsanwälte. Sie alle kennen nur ein Ziel: Sie wollen an das Geld ihrer Kunden!

Während sich die Industrie nur noch mit Massenentlassungen über Wasser halten kann, wird die Finanzwirtschaft immer reicher und mächtiger. Die Herren des Geldes 

• greifen über geschickt versteckte -Gebühren- Milliarden ab;
• enthalten den Sparern Zinsen vor und beuten die Kreditnehmer aus;
• betreiben Geldvernichtung statt Geldanlage;
• hetzen Unternehmer in den Ruin;
• helfen bei Steuerflucht und Geldwäsche;
• erpressen Schwarzgeldbesitzer;
• nutzen Insiderwissen zu Lasten ihrer Kunden;
• drücken uns überflüssige Versicherungen aufs Auge;
• enteignen die Versicherten durch raffinierte Bilanzierungstricks;
• verhökern überteuerte Schrottimmobilien mit Hilfe geschönter Renditeberechnungen.

Doch der Generalangriff auf unser Vermögen steht erst bevor. Er läuft unter dem Kennwort »Allfinanz« und wird zu einer beispiellosen Machtkonzentration im Geldgewerbe auf der einen und zu einer neuen Armut auf der anderen Seite führen.

So weit darf es nicht kommen. Günter Ogger weist Wege, wie die Allmacht der Finanzkonzerne beschnitten werden kann. Und wie sich jeder einzelne Bürger gegen den dreisten Zugriff der Kassierer wehren kann.

Gunter Ogger, Jahrgang 1941, war Redakteur bei Capital und gründete das Technologiemagazin High Tech. Er arbeitete als Berater für Verlage, Sender und Wirtschaftsunternehmen und schreibt für Illustrierte und Fachblätter. Erfolgreiche Bücher, darunter Die Gründerjahre, die Fugger-Geschichte Kauf dir einen Kaiser und der Bestseller Nieten in Nadelstreifen, der seit seinem Erscheinen vor einem Jahr noch immer in den Sellerlisten auf den vordersten Patzen rangiert. Ogger lebt in München und Südtirol.