Unterschiede zwischen Mann und Frau

Wer hätte das gedacht? Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Ich rede hier nicht von den Äußerlichkeiten. Die sind offensichtlich. Ich möchte über die Dinge reden, über die oft Witze gemacht werden, von denen jeder weiß, dass sie existieren, die aber immer wieder in einer Beziehung vergessen werden.

Diese Unterschiede führen jedoch dazu, jemanden allzu voreilig in eine Schublade zu stecken. Du kennst Aussagen wie: Frauen lästern ständig oder Frauen können nicht einparken. Männer reden nicht über ihre Gefühle. Oder Männer hören nicht zu. Na ja, Du weißt schon, was ich meine. Höre Dich einfach mal bei Deinen Freunden oder auf Sozialmedia um. Dann bekommst Du ziemlich schnell mit, wo die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind.

Lass uns die Sache aber mal genauer betrachten. Männer kommen vom Mars – Frauen von der Venus. Woher kommt diese Aussage? Und was soll sie uns sagen? Leider habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, dass an der Aussage was Wahres dran ist. In einer Beziehung bekommt man hin und wieder den Eindruck, als ob der Partner auf einem anderen Planeten lebt. Dabei teilt man sich vielleicht eine gemeinsame Wohnung.

Viele dieser Gründe, warum Frauen und Männer auf unterschiedlichen Planeten leben, haben was mit der Menschheitsgeschichte, mit den Rollen, die beide Geschlechter erfüllen mussten, zu tun. Da ist etwas tief in uns verankert, was in unsere Gene einprogrammiert wurde, lange bevor wir als Affen vom Baum geklettert sind. Eine Frau oder vielmehr das weibliche Lebewesen war, ist und wird es auch in den nächsten tausend Jahren bleiben, immer für die Geburt und Aufzucht des Nachwuchses verantwortlich.

Das männliche Lebewesen hat seit Uhrzeiten die Aufgabe, seine Gene weiterzugeben und den Erhalt seiner Spezies zu sichern. Dem Mann wurde schon früh vermittelt, dass er sich um seine Familie kümmern muss. Er hatte sie zu beschützen und zu versorgen. Da in der frühen Menschheitsgeschichte die Männer oft loszogen, um zu jagen, und die Frauen zu Hause blieben, bei den Kindern und den Alten, entwickelten Frauen ein stärkeres Sozialverhalten.

Die Frauen, welche im Lager blieben, bildeten eine Gemeinschaft. Sie halfen sich gegenseitig bei der Kinderpflege, beim Zubereiten der Mahlzeiten und allen anderen sozialen Aufgaben. Sie verbrachten viel mehr Zeit miteinander als mit ihren Männern. Vermutlich verstehen sich Frauen untereinander deswegen auch besser.

Männer zogen durch die Gegend, um zu jagen. Sie waren zwar auch in Gruppen unterwegs, bildeten aber keine innige Gemeinschaft. Die Gruppe diente dem Zweck des Jagens. Es herrschte ein rauer Umgangston. Im Streit um das größte Stück Beute kam es auch zu heftigen Auseinandersetzungen. Generell mussten männliche Wesen immer unter Beweis stellen, dass sie der Stärkste, der Beste in der Gruppe sind. Revierkämpfe, gab es schon vor Millionen Jahren und auch unsere Kinder üben dieses Verhalten heute noch aus. Selbst im Kindergarten fangen die Jungs schon an, sich zu raufen, um zu ermitteln, wer das Sagen in der Gruppe hat.

Je zivilisierte die Menschheit wurde, umso mehr traten einige dieser Veranlagungen in den Hintergrund. Aber ganz haben wir Sie nie ablegen können. Daran wird auch der aktuelle Frauenkult nichts ändern. Selbst wenn Frauen immer mehr Verantwortung übernehmen, in Spitzenpositionen aufrücken und die Weltpolitik bestimmen, so bleiben Sie immer noch Frauen. Und das meine ich jetzt nicht böse. Ganz im Gegenteil. Eine Frau wird immer Muttergefühle entwickeln und sich entsprechend sozial verhalten. Ob als Politikerin oder Firmenchefin. Sie tickt eben so wie eine Frau tickt. Und das ist anders als es ein Mann tut.

Männer in der heutigen Zeit werden hingegen oft verurteilt, weil sie Männer sind und männliches Verhalten an den Tag legen. Machogehabe, Gewalt, Machtkämpfe, Protzen, Dominanzverhalten und das Sammeln von Statussymbolen sind in der heutigen Gesellschaft nicht gerne gesehen. So ein männliches Verhalten möchte manch eine Frau am liebsten ausrotten. Männer sollen Gefühle zeigen, sich um den Haushalt, die Kinder und um die Frau kümmern. Sie dürfen aber nicht zu verweichlicht sein. Ich denke da nur an den Männerschnupfen. Herbert Grönemeyer sag in den 80 Jahren schon so schön: „Wann ist ein Mann ein Mann?“

Das lasse ich jetzt mal so im Raum stehen. Weitere Ausführungen würden das Kapitel sprengen. Daher überlasse ich sie Deiner Fantasie. Du kannst mir aber gerne Deine Meinung dazu mitteilen. Ich lerne gerne dazu und andere Leser würde es vielleicht ebenso interessieren.

Angemerkt sei an dieser Stelle nur, dass die meisten Frauen einen richtigen Mann suchen, keinen weichgespülten Hausmann, der zu allem ja und amen sagt. Sie wollen hier einen echten Kerl. Daher hat der Spruch: Eine Frau braucht drei Männer. Einen Ehemann für die Familie, den Haushalt und die Kinder, einen fürs Bett und einen, der Ihr die Welt zu Füßen legt und alles Finanziert, hat durchaus einen Wahrheitsgehalt.

Männer hätten auch gerne drei Frauen an Ihrer Seite. Eine Frau, die mindestens so gut kochen kann wie seine Mutter, und die sich um den Haushalt und die Kinder kümmert. Eine Frau fürs Bett. Die ihm seine sexuellen Wünsche erfüllt und die immer da ist, wenn er Lust hat. Und eine dritte, die ihn vergöttert, ihm Halt gibt, und bei der er sich wohl fühlt.

Fassen wir bis hierhin zusammen. Männer und Frauen unterscheiden sich biologisch, genetisch und dadurch in ihrem Verhalten.

Hinzu kommt, dass Männer und Frauen nicht miteinander reden können. Also die meisten reden schon irgendwie miteinander, aber auf völlig unterschiedlichen Kanälen. Das, was der eine sagt, kommt bei dem anderen ganz anders an. Du lachst? Ich vermute, du weißt, wovon ich rede. Wie oft kam es bei Dir schon vor, dass Du Deinem Partner etwas gesagt hast und er gar nicht oder „falsch“ darauf reagiert hat?

Nicht nur, dass viele Comedians ganze Bühnenshows darüber gemacht haben, bei denen sich das Publikum schieflacht. Auch die Wissenschaft und Verhaltensforscher haben sich dem Thema angenommen und Erstaunliches zutage gefördert. Die wunderbare Vera F. Birkenbihl hat dazu vor Jahrzehnten schon einen sehr interessanten Vortrag gehalten. Den findest Du auf YouTube. Ich kann Dir nur empfehlen, dass Du ihn Dir mal anschaust. Du wirst dann besser verstehen, warum Männer und Frauen sich nicht verstehen, obwohl sie miteinander reden.

Es gibt viele Gründe, warum die Kommunikation zwischen Männern und Frauen so schlecht ist. Einer dieser Gründe liegt ebenfalls in unserer Geschlechterrolle begründet. Zumindest haben Wissenschaftler folgende Erkenntnis veröffentlicht: Während Männer bei der Jagd nebeneinander herliefen, riefen sie sich Anweisungen zu. Sie redeten miteinander, ohne sich anzuschauen. Auch bestand Ihre Kommunikation in klaren, kurzen Sätzen. Verständlich. Denn bei der Jagd, wenn man die Beute im Visier hat, muss man schnell handeln. Da hat man keine Zeit für lange, ausführliche Erklärungen. Kurz, bündig, das, was man sagen muss, wird gesagt. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.

Bei Frauen funktioniert Kommunikation ganz anders. Eine Mutter hält schon ihr Baby vor ihr Gesicht, wenn es mit ihm redet. Sie schaut es direkt an. Sie erklärt dem Kind auch alles ausführlich. Eine Frau redet von Natur aus mehr als ein Mann, weil sie es muss. Einem kleinen Kind ein Wort hinzuwerfen und zu glauben, dass es das versteht, wäre ja auch völlig absurd. Also beschreibt die Mutter das Wort. Findet andere Begriffe. Sie redet und redet und redet, solange bis das Kind verstanden hat. Dabei steht oder sitzt sie dem Kind gegenüber. Im bestem Fall auf Augenhöhe. Denn so ist gewährleistet, dass das Kind die Mutter auch versteht und die Mutter erkennt an der Reaktion des Kindes, ob sie verstanden wurde.

Warum bekommen Paare diese Art der Kommunikation nicht auf die Reihe? Da wird sich beim ersten Date nebeneinander hingesetzt, um sich näher zu sein. Aber die Worte, die gesagt werden, fliegen aneinander vorbei, treffen nicht ihr Ziel. Auch wenn der Tisch zwischen Euch stört, so solltet Ihr euch dennoch gegenübersetzen. Immer. Nicht nur beim ersten Treffen. Auch nach Jahren in einer Beziehung. Zumindest solltet Ihr es tun, wenn es um wichtige Themen geht.

Gerade bei wichtigen Dingen solltet Ihr euch Zeit nehmen und diese Dinge von Angesicht zu Angesicht besprechen. Ich weiß nicht, wie oft ich es miterleben musste, dass meine damalige Frau mir Termine oder Informationen mitgeteilt hat, von denen ich später nichts mehr wusste. Woran lag es? Habe ich nicht zugehört? Ich bin ein Mann, es liegt in meinen Genen. Nonsens. Mal Spaß beiseite. Wie lief die Kommunikation in den meisten dieser Fälle ab?

Ich war bestimmt mit irgendwas beschäftigt. Zumindest, so viel ist sicher, habe ich nicht stillschweigend darauf gewartet, dass meine Frau mir etwas mitteilt. Meine Gedanken und meine Konzentration waren also gerade nicht bei ihr. Wenn Sie jetzt zu mir kam, mich ansprach und mir die Information zuwarf. Was passierte da? Ich wurde gezwungen, meine Aktivität zu unterbrechen. Ich war noch gar nicht aufnahmebereit, als die Information auf mich zukam. Bevor ich sie auffangen konnte, war sie teilweise schon an mir vorbei. Übrig blieb, dass meine Frau mir was gesagt hat. Was sie gesagt hat, habe ich gehört, habe es aber nicht verstanden und nicht verinnerlicht.

Zugegeben, ich hätte es mir in diesem Moment eingestehen können. Hätte alles stehen und liegen lassen können, um zu Ihr zu gehen und die Information nochmals einzufordern. Aber mal ehrlich. Ich war gerade mit etwas beschäftigt. Damit möchte ich weitermachen. Wenn es wirklich wichtig war, würde Sie es mir nochmal sagen, oder etwa nicht? Und warum hat Sie mich nicht angesprochen, gewartet, bis ich aufnahmebereit bin, und mir dann die Information gegeben? Na wie auch immer, irgendwann, nach Tagen, Wochen oder Monaten, fragte meine Frau nach dem, was sie mir damals zugeworfen hat. Da ich die Information nicht bewusst aufgenommen hatte, habe ich natürlich, mal wieder, von nichts gewusst. Und ich stellte mir die Frage: Wem hat meine Frau das erzählt? Dem Kühlschrank? War ich wirklich anwesend, als Sie es gesagt hat? In der nachfolgenden Diskussion stellte sich dann meistens heraus, dass ich anwesend war und dass Sie es mir gesagt hat, aber ich mal wieder nicht zugehört habe. Wessen Schuld das war oder was dazu geführt hatte, spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich war der Idiot, der nie richtig zuhört.

Du siehst, wohin das führt, wenn man die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht beachtet. An dieser Stelle deshalb eine Bitte: Nehmt Rücksicht aufeinander. Männer und Frauen sind nicht gleich und sie werden es auch niemals sein. Eine Frau muss mit ihrem Mann anders umgehen als mit ihrer besten Freundin. Und ein Mann muss seine Frau behandeln wie eine Frau und nicht wie sein Sportkumpel. Das klingt vielleicht banal und selbstverständlich, aber beobachte Dich mal. Wie gehst Du mit Deinem Partner, Deiner Partnerin um? Seinem, Ihrem Geschlecht entsprechend oder eher so, wie Du selbst behandelt werden möchtest?

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