Ohne Schulden läuft nichts

SCHULDEN SIND DAS ÖL IM GETRIEBE DER MARKTWIRTSCHAFT

Abendliches Insolvenz-Entertainment im TV verzeichnet Spitzenquoten, es gibt Dutzende von Ratgebern zum Thema »Raus aus den Schulden!«, die deutsche Staatsverschuldung erzeugt Weltuntergangsstimmung. Die Furcht vor dem Kollaps des Weltfinanzsystems mischt sich mit der Sorge über die kommende Hyperinflation. Dabei ist unser ganzer Reichtum nur durch Schulden entstanden.

Die Wohlstandsgewinne der Moderne wären ohne Erfindung des Kredits nicht möglich gewesen. Geld wurde zu mehr Geld, der kapitalistische Wachstumsmotor begann zu laufen. Immer schneller, immer raffinierter. Sehr zum Vorteil der Banker. Sie verrichteten Gottes Werk. Zumindest glaubten sie das. Doch Kredit ist eine Wette auf eine bestimmte Zukunft. Wenn die so nicht eintritt, kommt es zur Krise. Wer kann noch helfen? Der Staat. Und danach?

EINE PROVOZIERENDE ANALYSE

»Erst die Möglichkeit zu massenhafter systematischer Verschuldung hat den Menschen wirklich zu Reichtum verholfen.« –  Thomas Strobl

Im Maschinenraum der Marktwirtschaft schlägt ein Herz aus Schulden. Daraus schöpft der Kapitalismus seine Kraft; ihr verdanken wir die großartigen Errungenschaften, die selbst Marx und Engels begeisterten. Ohne Schulden keine Investitionen, ohne Investitionen keine Gewinne und ohne Gewinne keine Möglichkeit, Schulden zu tilgen. Es ist ein gigantischer »Kettenbriefe« und es sind ständig neue Mitspieler notwendig, damit das funktioniert. Aber wer seine Schulden nicht tilgen kann, ist ruiniert. Das ist die bittere Wahrheit. Schulden sind für das Gedeihen der Wirtschaft zwingend notwendig, aber ebenso zwingend stürzen Schulden sie in die Krise. Der Kredit wird damit zum faustischen Pakt.

Mit zahlreichen Beispielen auch aus Literatur und Gegenwartskultur beschreibt Thomas Strobl die Grundlagen, die Mechanismen, die Höhenflüge und Abstürze der Ökonomie und ihrer Protagonisten. Ebenso packend wie erhellend.